Deutliches Votum der Freigerichter für Mitbestimmung
In weniger als 3 Wochen, also in nicht einmal der Hälfte der zulässigen Zeit, haben sich fast 25 Prozent der Freigerichter Bürger für einen Bürgerentscheid zum Thema Windkraftanlagen im Neuseser Wald ausgesprochen. Ein klares Votum der Bürger, dass man sich bei einem so weitreichenden Thema aktiv an dem Entscheidungsprozess beteiligen will. Aber auch ein klares Signal an die Gemeindevertreter im Freigericht, dass die Bevölkerung mit eingebunden werden will und nicht, wie vielleicht gehofft, das Thema zu komplex findet.
Mit den eventuellen Auswirkungen müssen alle Bürger klarkommen und nicht nur die auf Zeit gewählten Vertreter.
Das Thema Windkraftanlagen spaltet in vielen Kommunen die Gesellschaft. Deshalb sollten hier alle politischen Mandatsträger, beginnend beim Bürgermeister, dafür Sorge tragen, dass es nicht zu Gräben in der Gemeinde kommt.
Allerdings ist es doch gerade angesagt, sich das grüne Mäntelchen umzuwerfen und dabei als Gemeinde noch eine ordentliche Pacht für die Gemeindekasse zu erhalten.
Da wird kein Kämmerer nein sagen.
Im Regelfall bezahlt ein Investor den Bau der Windräder und erhält auch die Subventionen und selbstverständlich den Profit. Die Bürger der Gemeinde hingegen erhalten dadurch keinen oder einen nicht wirklich spürbaren Nachlass bei ihren Strompreisen.
In der Interessensgemeinschaft Gegenwind Freigericht finden sich viele engagierte Bürger aus allen Schichten der Bevölkerung, welche in keiner Weise gegen die Energiewende sind. Alle sprechen sich für einen Ausbau der erneuerbarenEnergien aus, beschränken sich aber nicht auf Windkraft. Dies wäre zu kurz gedacht.
Denn es gibt noch weitere sinnvolle Möglichkeitenklimaneutraler Stromerzeugung, ohne dass wir an dieumfassende Rodung von Wald denken, welchen wir als notwendigen CO2-Speicher derzeit mehr denn je brauchen. In einem durchschnittlichen Hektar Wald werden pro Jahr knapp 11 Tonnen CO2 gespeichert. Der Wald ist die grüne Lunge des Planeten und produziert unseren Sauerstoff. Je älter der Waldist, desto besser. Im Normalfall wird für die Errichtung eines Windkraftrades knapp 1 ha Wald benötigt. Ein Teil kann wieder aufgeforstet werden, allerdings dauert es Jahrzehnte, bis der junge Wald richtig gewachsen ist.
Schon heute haben wir zu wenig Wald, um die derzeitige Menge an CO2 aufzunehmen.
Allein in den letzten 3 Jahren haben wir fast 5 % des deutschen Waldes verloren.
Was für einen Sinn macht es denn, noch mehr abzuholzen?
Es gibt sicherlich Alternativen, welche besser und umweltverträglicher sind.
Unser Wald gewinnt für die Umwelt in den kommenden Jahren noch mehr an Bedeutung, denn die Energiewende ist kein Sprint und solange muss Klimaschutz mit Naturschutz Hand in Hand gehen.
Waldschutz ist aktiver Klimaschutz.
Gerade in der Verantwortung für unsere Kinder und Enkel müssen wir uns für die beste Lösung im Einklang mit der Natur entscheiden.
Rein ideologische Ansätze führen sicherlich nicht zum Ziel.