Stellungnahme zum Artikel der SPD

Mit Verwunderung haben wir den Artikel der Freigerichter SPD zu den geplanten Windindustrieanlagen zur Kenntnis genommen. Aus unserer Sicht müssen sich die gewählten Politiker immer vor Augen halten, mit welcher knappen Mehrheit der Bürgerentscheid 2022 ausgegangen ist. Wir haben den Eindruck, dass mit solchen Artikeln versucht wird, dieses Projekt schön zu rechnen und in der Öffentlichkeit versucht werden soll, dass Projekt deutlich positiver darzustellen als es wirklich ist.

Besonders wenn wir alle zurückblicken und uns daran erinnern, um welche Anzahl von Windrädern es bei der Abstimmung ging und um welche Anzahl es heute geht (inkl. Alzenau mindestens 8 Windkraftanlagen).

Nach Aussage des Bürgermeisters Dr. Eitz in der Bürgerversammlung am 19.10.2023, wurden bereits oder werden demnächst 250.000 € für dieses Projekt ausgegeben (Besichtigungen; Besprechungen, usw.), die angeblich dann der Projektierer übernehmen soll. Aus unserer Sicht hätte man dieses Geld viel sinnvoller in der Gemeinde ausgegeben können.

Nach aktueller Planung möchte sich die Gemeinde Freigericht finanziell bei der geplanten Windindustrieanlage beteiligen, dadurch kommt nochmals ein erheblicher Kostenfaktor auf die Gemeinde zu, der aus unserer Sicht nur zu einer weiteren Verschuldung der Gemeinde Freigericht führen wird. Hinzu kommt, dass sich bei der Stadt Alzenau aktuell ein Finanzloch in Höhe von 14 Millionen Euro öffnet (Main Echo vom 12.11.2023). Daher fragen wir uns, ob solche Projekte und Partnerschaften auf Sand gebaut werden oder ob es sich eher um Luftschlösser handelt.

Jedem muss sich bei einem solchen Projekt klar sein, dass bei der geplanten Investition ein mehrjähriger Verlust entstehen kann. Die spannende Frage ist, ob es mehr als fünf Jahre oder Jahrzehnte sind bis die ersten Gewinne erzielt werden. Niemand kann uns dies sagen. Fraglich bleibt somit, ob sich dieses Projekt rechnet, und ob dieser von der SPD genannte Millionenbetrag sich wirklich irgendwann in der Kasse befindet.?

Weiterhin stellt sich die Frage, wer dies am Ende bezahlt. Ist doch ganz einfach: Mit der Stromrechnung finanzieren alle Freigerichter Haushalte jeden Monat solche Projekte, ob wirtschaftlich oder nicht. Deshalb ist es kein Wunder, dass Deutschland die höchsten Stromrechnungen in Europa hat. Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass seit Abschaltung der letzten Kernkraftwerke Deutschland mehr Strom importiert als es exportiert. Dieser Strom kommt häufig aus Ländern, die nach wie vor auf Kern- und Kohlekraft setzen. Fehlende Speichermöglichkeiten für die erneuerbaren Energien führen dazu, dass die Windkraftanlagen gegen Entschädigungen abgeschaltet und überschüssige Strommengen ins Ausland geliefert werden müssen. Die daraus resultierenden Kosten sind von den Verbrauchern u.a. über die Netzentgelte zu tragen. Der überschüssige Strom muss teilweise verschenkt und in Extremfällen muss sogar eine Abnahmegebühr gezahlt werden. An windschwachen Tagen muss Deutschland diesen Strom zu hohen Preisen wieder zurückkaufen (vgl. „Das paradoxe Stromgeschäft“ FAZ vom 07.11.2023). Es bekommen Windindustriebetreiber Geld, wenn der Strom nicht abgeleitet werden kann, durch mangelnden Netzausbau oder fehlenden Bedarf.

Es ist nicht auszuschließen, dass das komplette Projekt in die Unwirtschaftlichkeit manövriert wird. Übernehmen dann die aktuellen politischen Befürworter der Gemeinde die komplette Verantwortung?

Wir als Gegenwind Freigericht e.V. wollen keine Windradindustrieanlagen im Freigerichter Wald. Wir lehnen dieses Projekt in erster Linie aus echten Naturschutzgründen kategorisch ab. Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen, ökologischen und tragfähigen Landnutzung – gerade in einem naturnahen Wald – sollte ein solches Vorhaben genauestens durchdacht sein, bevor man Entscheidungen trifft, die über Generationen nachwirken.

Wir sind sehr gespannt, auf die Ergebnisse der bereits durchgeführten bzw. noch anstehenden Untersuchungen, Messungen sowie Begehungen und den daraufhin erstellten Gutachten.

Ihr Gegenwind Freigericht e.V

Nach oben scrollen
Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner