Den Fledermäusen ganz nah im Freigerichter Wald

Am 9.9.23 fand im Freigerichter Wald eine Fledermauswanderung statt. Treffpunkt war um 19.30 Uhr am Parkplatz Frohnbügel. Initiatoren waren die Vereine Gegenwind Freigericht e.V. und die Natur- und Angelfreunde Neuses. Erläuterungen erhielten die Teilnehmer vom Natur- und Landschaftsführer Rudolf Ziegler. Der Teilnehmerkreis bestand aus beiden Vereinen und interessierten Bürgern aus Freigericht und Umgebung.

Herr Ziegler begann zunächst mit einem Vortag zu den verschieden Fledermausarten und informierte mit sehr viel Sachkenntnis über das Leben der nächtlichen Kobolde. Fledermäuse sind die einzigen flugfähigen Säugetiere der Erde. Sie leben in kleinen Kolonien zusammen und ernähren sich von Insekten. Fledermäuse sind in der Regel nachtaktive Tiere und schlafen tagsüber. Zum Schlafen ziehen sie sich in Höhlen, Felsspalten, Baumhöhlen oder in von Menschen gemachte Unterschlüpfe wie Dachböden, Mauernischen oder Bergstollen zurück. Sie sehen mit ihren Ohren, nutzen Ultraschall um sich auch in der Dunkelheit zu orientieren. Weil ihre Zellen es schaffen den Alterungsprozess zu verlangsamen, werden sie sehr alt. 

Nach einem Austausch zu den vielen Informationen begann ein Spaziergang in den naheliegenden Wald. Dort flogen in der mittlerweile hereingebrochen Dunkelheit verschiedene Arten von Fledermäusen über den Köpfen der Teilnehmer hin und her. Alle heimischen Fledermäuse jagen und orientieren sich mit Hilfe der sogenannten Ultraschall-Echoortung. Die Laute sind allesamt für uns Menschen nicht wahrnehmbar. Aber der von Herrn Ziegler eingesetzte Bat-Detektor wandelt die hochfrequenten Rufe der Fledermäuse in hörbare Laute um. Staunend und voller Begeisterung konnten sich die Teilnehmer über die Vielzahl vorhandener Fledermausarten in unserem Wald überzeugen.

Nach ca. 2 Stunden ging eine spannende und erlebnisreiche Wanderung zu Ende. Alle Teilnehmer waren nach diesem Spaziergang und den Informationen der Meinung, dass Fledermäuse unbedingt geschützt werden müssen. Neben den natürlichen Feinden wie Katzen, Steinmarder, sowie Greifvögel und Eulen sind auch die geplanten Windräder ein echtes Problem für die Tiere. Sie können nämlich den Windrädern nicht ausweichen. Die verwirbelte Luft der Rotorblätter von Windrädern und die dadurch entstehenden Luftdruckveränderungen führen bei Fledermäusen zum Zerreißen der inneren Organe. 

Der Verein Gegenwind e.V. wird die gewonnenen Erkenntnisse in seine weiteren Aktivitäten zum Schutz dieser bedrohten Tierart einsetzen.

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